Website des Projektes www.hotspot-gipskarst.de
Der Südharzer Zechsteingürtel stellt das größte und bedeutendste Gipskarstgebiet Mitteleuropas dar. Als Teil der Hotspot-Region „Südharzer Zechsteingürtel, Kyffhäuser und Hainleite“ zeichnet sich das Gebiet durch eine besonders hohe Biodiversität aus. Da der Gipskarst im Südharz im Gegensatz zu vielen anderen Karstgebieten der Erde von Vegetation bedeckt ist, wird er als „Grüner Karst“ bezeichnet. Die strukturreiche Landschaft bietet eine Vielzahl von einzigartigen und komplexen Lebensräumen, sodass hier zahlreiche bemerkenswerte Pflanzen- und Tierarten beheimatet sind. Zudem siedelt der Mensch bereits seit vielen Jahrhunderten in der Region und hat durch eine regionaltypische extensive Beweidung vornehmlich mit Schafen eine Kulturlandschaft geformt, in der sich artenreiche Offenlandlebensräume wie Trocken- und Halbtrockenrasen, Flachlandmähwiesen mit ausgedehnten Streuobstbeständen sowie Zwergstrauchheiden entwickelt haben, die mit Waldlebensräumen verzahnt sind. Diese Landschaften sind heute stark durch eine stetig sinkende Weide- und Mahdnutzung dieser Lebensräume und der einhergehenden Verbuschung bedroht. Auch die intensive landwirtschaftliche Produktion, der großräumige Gipsabbau und die zunehmende Versiegelung von Flächen tragen zum weiteren Verlust von Lebensräumen und Arten bei.
Im Rahmen des Hotspot-Projektes sollen Wege aufgezeigt und initiiert werden, die die einzigartige Kulturlandschaft des Thüringer Zechsteingürtels, die wertvollen Lebensräume in der Gipskarstlandschaft, eine extensive Landnutzung, das regionale Bewusstsein, naturverträglicher Tourismus und die Erzeugung regionaler Produkte gemeinsam unterstützen, fördern und nachhaltig sicherstellen können.
Für die Umsetzung des Projektes sind eine Reihe von Maßnahmen geplant:
Das Projekt hat eine Laufzeit von 2018 bis 2023 und wird mit ca. 4,5 Mio. € vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)/Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz und der Stiftung Naturschutz Thüringen gefördert. Der Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser e.V. trägt einen Eigenanteil, der vom Landkreis Nordhausen kommt.
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.